30.6.05

Verwendung von Checklisten

Wie in den meisten Lebensbereichen ist die Grenze zwischen Vernunft und Schwachsinn eine Frage der Dosis. Grundsätzlich ist die Verwendung von Checklisten beim Betrieb von Luftfahrzeugen sinnvoll und deswegen auch vorgeschrieben. Sinn und Zweck ist es keine wichtigen und weniger wichtigen Punkte zu übersehen.

Es gibt allerdings Situationen die soviel Aufmerksamkeit erfordern, dass die Anwendung einer Checkliste kontraproduktiv sein kann. Beispielsweise eine Notlandung: Was macht es für Sinn mit ausgeschalteter Zündung checklistenkonform in den Baum zu krachen weil man sich nicht aufs Landefeld konzentriert hat?

Es ist nicht verboten Teile der Checkliste auswendig durchzuführen und später (in einer ruhigeren Phase des Fluges) nachzuprüfen.

Ein weiterer Punkt ist die Ausbildung: Es gibt zu diesem Thema - natürlich in gemischt abgestufter Form - zwei Sichtweisen:

  1. Jemand der eine 150er Cessna nicht auswendig anstarten kann, sollte nicht Pilot werden.
  2. Schüler müssen mit Checklisten so dick wie "Montageanleitungen für Bohrinseln" in das Schulflugzeug einsteigen.

Erwischt: Ich bin Vertreter der Lehransicht Punkt 1. Ausbildungsziel bleibt selbstverständlich der sinnvolle Umgang mit der Checkliste wobei ein Pilot das anvertraute LFZ zur Not auch auswendig bedienen "können" soll.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich bin der Meinung, Checklisten stellen ein wichtige Redundanz zum Erlernten dar. Man kann immer mal einen nicht so guten Tag haben, dann erinnert die Checkliste schon mal an das eine oder andere. Die Praxis zeigt, dass auch erfahrene Piloten manchmal etwas übersehen. Das ist menschlich. Daher würde ich selbst den Start einer Cessna 150 ohne Checkliste so nicht unbedingt unterschreiben.
Grüsse
Frank

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