Von manchen Drogen kommt man einfach nicht weg. Ich konnte Manfreds Angebot mit der Meridian 4 Passagiere nach Split zu fliegen einfach nicht ausschlagen. Sehr oft bietet sich die Gelegenheit ja nicht, ein neues 2 Mio. Dollar Baby in den Händen zu halten. Vom Job freizukriegen war war ja schon schwierig genug aber von zuhause ..., ok lassen wir das mal beiseite.
Soviel voweg: die Meridian war mit der Beladung am oberen Limit und brauchte etwas länger als üblich um F280 zu erreichen.
Es war immerhin schon meine zweite Session auf diesem Typ und ich muss sagen mir gefällt der Flieger immer besser. Wenn man sich an die sensible Richtungsstablität beim Takeoff gewöhnt hat, macht es doppelt soviel Spass. Die Turbine hat satte 500 PS und zieht oben ca. 240 Pfund Sprit. Der Wind in F280 war aus Norden mit ca 65 KT. Deswegen und aufgrund eines Abschneiders (vor Dolsko praktisch direct) war es möglich den Flug mit 332 KT Groundspeed in etwa 1:05 von Wien nach Split durchzuführen. Die Tops waren ungefähr in F140.
Mein Turbinen Lehrer und Ex-Schüler Manfred hat aufgepasst, dass ich mit dem Schmuckstück keine @!xx%& baue. Das Ding kostet immerhin etwas mehr als ich in einer Woche verdiene. Da der Yaw-Damper Probleme machte, musste ich den Flieger praktisch die ganze Strecke manuell fliegen. Aber das bin ich ja von den Typen, die ich sonst so fliege ohnehin gewöhnt. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass wir für den Gesslerhut der Europäischen Flugsicherung einen Levelchange auf F240 in den Flugplan einbauen mussten, der - richtig geraten - wuascht war. Wir konnten natürlich auf F280 bleiben.
Die Passagiere waren offenbar zufrieden und erreichten Split vermutlich schneller als irgendjemand mit einem Linienflieger (wenn man die Manipulationszeit und das Boarding am Airport einrechnet) zuvor. Immerhin kann man als Passagier vom Parkplatz der General Aviation weg in ca. 20 Minuten in der Luft und nach der Landung in Split in 10 Minuten draussen sein. Mach das mal mit der Linie ...
Das Cockpit der Meridian besteht im Wesentlichen aus 3 Monitoren und wirkt dadurch extrem überschaubar. Trotzdem fehlt (bis auf einen funktionierenden Yaw-Damper) absolut nichts. Navigationsbasis sind 2 Garmin 430, die mittlerweile in der Luftfahrt so bekannt sind wie bei Schülern ein Ipod. Die in das Garmin eingegebenen Flugpläne werden auf die Riesenmap des Avidyne FlightMax Entegra Flat Panel Display Systems als Strecke übertragen. Auf dieses Display kommen ggf. auch Wetterradar und Turbinendaten.
Ich war zwar diesen Sommer schon mal hier, aber noch nie im Leben mit dem Flieger. Von oben sieht Trogir und der Hafen auch ganz nett aus. Wir bekamen Radarvectors auf die RWY 05 und folgten dem ILS. Während dem Approch war Manfred leicht angespannt, da ein Espresso und ein Mineral ins Freie wollten. Unbeirrt von den medizinischen Beschwerden des Pilot in Command wurde der Approach fortgesetzt. Manfred sagte, er war mit meinem Anflug und vor allem der Landung zufrieden und somit war auch ich zufrieden.
"Einmal Tanken für Männer bitte" (JET-A1). Dann ging es mit dem Airport-Shuttlebus - welch tolles Service - nach Trogir. Unsere Passagiere sind gleich nach der Landung ab nach Split. Trogir im November ist wie Obertauern im Sommer (Zitat Manfred), allerdings nicht ganz so teuer.
2 Kommentare:
Yaw Damper heißt das Ding (to damp = dämpfen, abschwächen,mindern) und nicht Yaw Dumper!
"To dump" heißt abladen, abkippen...
danke für die Info. wollte den flieger natürlich nicht entsorgen.
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