16.8.09

Metall oder Plastik - beides probiert, kein Vergleich

Seneca V gear extensionEs gibt Tage, an denen man sich nicht nur sicher ist das richtige Hobby sondern auch das richtige Gerät dazu gewählt zu haben. Um in Übung zu bleiben, sind Michael und ich zum Tanken nach Györ geflogen und haben das Handling mit unserem Lieblingsflieger trainiert. Da ein Touch and Go in Györ nur 2 EUR (verglichen mit 26 EUR in Wr. Neustadt) kostet, haben wir die Chance gleich genutzt. Die Flugzeit Wr. Neustadt - Györ beträgt ca. 30 Minuten. Aufgabenstellung war den gesamten Anflug (Beginn Sinkflug bis kurz vor dem Aufsetzen) möglichst mit konstantem Powersetting zu fliegen.

Seneca V approach RWY 31Das Rezept für den gelungen Abschluss eines Fluges ist ein mit konstantem Powersetting durchgeführter Approach. Die Gearspeed der Seneca V liegt bei 129 KIAS. Diese Geschwindigkeit ist in der Regel deutlich unter jener die bei Sinkflügen in clean configuration geflogen wird. Da wir im Gegenanflug mit etwa 140 KIAS unterwegs waren reduzierten wir auf Höhe der Schwelle (abeam numbers) den Ladedruck auf 19" bei props 2.300 rpm um unmittelbar danach die Klappen (Flaps 1) bei 140 KIAS auszufahren. Diese Bremse bringt den Flieger locker in den Bereich der Gear speed. Danach wird am powersetting bis kurz vor dem Aufsetzen nichts mehr verändert. Die restliche Landeeinteilung erfolgt ausschließlich über Fahrwerk und Reduktion der Anfluggeschwindigkeit mit den Klappen.

Seneca V landing RWY 31Die Landung selbst ist mit einer Seneca auch auf kurzen Pisten denkbar einfach und unproblematisch wenn man zwei Punkte beachtet: nicht zu schnell anfliegen (85 KIAS im very short final sind genug) und in der Flare-Phase nach der vollständigen Leistungsreduktion die Nase leicht und stabil oben halten (gegebenenfalls unmittelbar vor geschätzter Bodenberührung erneut ganz leicht anheben).

Ein bewusstes Überziehen vor dem Aufsetzen ist in dieser Gewichtsklasse nicht unbedingt ratsam, da dieses – anders als bei single engine ACFT - bei zu großer Höhe zum Abkippen mit Propellerberührung und entsprechenden großen (teuren) Schäden führen kann.

Seneca V vacating RWYEin Touch & Go ist grundsätzlich ein simples Manöver, dennoch fordert die Seneca aufgrund der umfangreichen Triebwerksbedienung einen einzelnen Piloten entsprechend. Deswegen rate ich davon eher ab Touch & Go Manöver ohne zweiten Piloten zu fliegen. Bei der V-er kann zwar Vollgas gegeben werden ohne den Ladedruck ständig im Auge zu haben, dennoch Richtung halten, Flaps up, Cowl Flaps öffnen (fast unmöglich bei gleichzeitiger Sicht nach aussen - daher besser vor dem Aufsetzen), mixture rich, props fwd, throttle full, rotate, climb, gear up, speed 110, prop 2.500, mp 32 ... usw. Im Bild die geöffneten cowl flaps unter dem Motor unmittelbar nach dem Start.

Seneca V vacating RWYNach dem (erfolgreichen) Training sind wir zur Tankstelle und nach einer kurzen bzw. mittleren Pause waren wir wieder unterwegs Richtung teure Heimat. Ja ich weiss, wir waren nicht genau auf der Abrolllinie (wollten nur sehen ob es wem auffällt :-))
Wer hat eigentlich das Anflugverfahren in Wr. Neustadt entworfen?

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

das an-und abflugverfahren in wr.neustadt?? ich weiß es, aber ich sags nicht, grundsätzlich wäre die einleitung eines sachwalterbestellungsverfahrens zu überlegen ;-) lg fritz

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