Man hat ja nicht gerade oft die Gelegenheit eine fabriksneue Cessna 182 der letzten Serie zu testen. Deswegen habe ich mich auch sehr gefreut, diesen Flieger mit dem Garmin 1000 (Tschiii 1000, wie man in der Umgangssprache eben so sagt) ausprobieren zu dürfen. Generell kann man sagen, dass es sich um einen Vollblut-Flieger der letzten Generation handelt, der zwar die Vorteile der 20 Jahre alten Cessnas übernommen hat, aber zur Bedienung und dem Sitzkomfort massiv dazugelernt hat. Die Daten im Kurzen: 6-zylinder 9 Liter Einspritzmotor, 230 PS.
Also motorisch gibt es nicht viel zu sagen: wenn man Gas gibt, merkt man, dass man Gas gegeben hat - ein richtiger Motorflieger eben, den man ganz klassisch mit Motorleistung - und nicht mit der Thermik - steuert. Das G1000 kannte ich im Prinzip nur vom Microsoft Flugsimulator, aber das und vielleicht auch die paar Stunden in der Meridian (Avidyne) genügten um die Basics zu behirnen. Der Fahrtmesser im G1000 zeigt neben den üblichen Markierungen auch Vx und Vy an. Am besten gefällt mir bei den Dingen der HDG Bug zum draufdrücken. Also man korrigiert und setzt den HDG Bud per Knopfdruck auf das aktuelle Heading. Alle die mich von der IFR Schulung kennen, wissen dass das Setzen des HDG Bugs mein Steckenpferd ist. So Steckenpferde hat jeder Fluglehrer.
Zur Moving Map gibt es ausser "wow ist die groß" nicht viel zu sagen. Die Triebwerksüberwachungsinstrumente sind wie auch der Autopilot komplett integriert. Die Aufschaltanlage ist senkrecht zwischen den beiden Monitoren angeordnet. Die Bedienung ist bereits nach kurzer Zeit relativ unkompliziert. Altitude preselection ist man eigentlich von Fliegern dieser Gewichtsklasse nicht gewöhnt.
Für die Strecke Krems - Stockerau brauchten wir bei 131 KTS TAS gerade mal 12 Minuten. Die zulässigen Klappenstellungen sind, wie es sich für einen Flieger gehört, abhängig von der Geschwindigkeit. Soll heissen man kann den Flieger bereits im Cruise mit 10° Klappen deutlich abbremsen. Wenn man dann im Short Final unter 65 KTS fliegt kann man sogar echte Kutzlandungen hinlegen. Ist eben trotz Businessjetcockpit eine echte 182er geblieben.
Einziger Wermutstropfen ist der Spritverbrauch von 13 USG. Das sind etwa 3 bis 4 USG mehr als ein Hutflieger im Kunststoffsparefroh verbrauchen würde. Aber wie der Thermodynamiker sagt: "von nix kummt nix" oder wie der Kurzstartpilot sagen würde: "sparst du in der Zeit, nutzts nix in der Not".